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soll, aber so langsam entwickeln sich die paar verlorenen Tropfen zu einem ausgewachsenen Regen. Die Hose beginnt naß zu werden, aber noch ist alles gut. Der, ab Laggerhof breite Weg fördert die schnellere Gangart, die aber nicht ausreicht, dem Naß zu entkommen. So langsam ist nicht mehr alles gut. Die Hose ist quatschnaß, Gesa angeblich dichter Anorak ist durchgeweicht und der Schirm reicht vorne und hinten nicht. Nun geht die Schmiederei erst richtig los, es donnert und blitzt rings um uns herum, wir haben keinen trockenen Fetzen mehr am Leibe, Wasser läuft über die nassen Hosen von oben in die Schuhe hinein, da hilft auch kein GoreTex, bei jedem Schritt quatscht es um die Zehen. Zeitweise versuchen wir uns irgendwo unterzustellen, unter Büschen und Bäumen, unter einem Felsen, aber es hilft nichts, irgendwie läuft von irgendwo doch Wasser in unsere Kleidung. Immerhin ist es nicht allzu kalt, in den Schuhen wärmt sich das Wasser sogar angenehm warm an. Unsere Stimmung hält sich ganz gut, ist eh alles egal und so weit ist es ja auch nicht mehr. Ich mache mir bloß etwas Sorgen um den Inhalt meines Rucksacks. Der Weg verläßt die Breite und wandelt sich noch einmal in einen Pfad und wir erreichen den Gschrietbach. Von wegen, kleiner munterer Bach. Braun und reißerisch stürzt er den Berg hinunter, hat alle möglichen 'Standsteine' weit überspült. Hilft ja nichts. Vorsichtig tasten wir mit den Füßen die Steine unter dem undurchsich- tigen Wasser ab, es spült teilweise bis zu den Unterschenkeln und läuft ungehindert in die Schuhe. Aber, wir kommen ohne auszurutschen drüben an. Abenteuerurlaub pur am Millstätter-See-Südufer! Wir fragen uns nur, wie ältere Menschen mit solch einer Situation fertig werden, wenn sie es auf dem so ruhigen Spazierweg am See dermaßen überrascht.
Gesa kennt nichts, wir fahren erst noch den Umweg zum Bäcker, es soll als Belohnung in der heimischen Hütte Apfelstrudel mit Vanillesoße geben.
Dort angekommen und getrocknet schaue ich mir in Ruhe noch einmal den Schiffsfahrplan an. Fahrpläne lesen sollte ich können: Der Aufbau ist etwas