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Falkert - Nachtrag
Es ist Winter, kurz nach Weihnachten. Wir haben weißes Österreich erhofft, aber die Schneemengen halten sich in Grenzen. Zum Skilaufen wird es reichen. In Bad Kleinkirchheim ist gut Betrieb. Die Liftbetreiber meinen auch, daß es zum Skilaufen noch reicht, und haben alle Abfahrten geöffnet. Die südlichen Hänge sind im Tal fast völlig vom Schnee befreit, aber dennoch versuchen einige Menschen, die Grasnarben als Skipisten zu mißbrauchen. Verstehen kann ich das nicht. Wenn das Denken schon nicht soweit reicht, daß die Grasnarbe völlig zerstört wird, daß auch die Skier dabei 'draufgehen', scheint ebenso nicht weiter zu stören.
Dieser gedankenlose Umgang mit so vielen Dingen, sei es Material, Umwelt oder Menschen, ruft in mir Gefühle von Wut bis Resignation hervor. Rechtfertigt der momentane 'Lustgewinn' (wobei ich nicht weiß, wo beim Abfahren über eine erdige Grasnarbe die Lust sein soll) wirklich die Zerstörungen, die dabei auftreten?.
Wo die Zerstörungen sind? Die Erdschicht ist oftmals nicht sehr dick. Bei dem Versuch, ein Loch zu graben, stoßen Sie relativ bald auf Felsen. Die Grasnarbe hält die Erde zusammen, Strauchwerk und Bäume sind auf einer Piste ja nicht zu erwarten. Durch die starke mechanische Belastung (stellen Sie sich mal diese großen Pistenraupen vor) wird der Bewuchs zunächst nur teilweise zerstört (je dünner die Schneedecke ist, umso stärker). Die folgenden frühjährlichen Schmelzwasser tun auch noch was dazu: in dem zusammengepreßten Erdreich kann es nicht mehr versickern, sondern fährt wie auf einer Rutsche mit viel Gewalt den Hang hinab, und irgendwann liegt zuerst der Boden und schließlich nur noch der Fels nackt da.
In tiefen talnahen Gebieten ist das Ergebnis noch nicht so schnell zu sehen, der umliegende Wald und das freundlichere Klima verhindern viel, aber oberhalb der Baumgrenze ist der Erosion so Tür und Tor geöffnet. Wir haben Skigebiete