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Der Polinik - der Großartige
Über den Staff hatte ich geschrieben: er gehört zum Schönsten, was diese Gegend zu bieten hat. Diese Aussage könnte heftigste Konkurenz bekommen, wenn der Polinik zur direkten Umgebung des Millstätter Sees gehören würde -
die Gegend, mit der sich die Wanderbeschreibungen dieses Büchleins haupt- sächlich befassen will. Warum ich ihn dann trotzdem beschreibe? Er steht in großem Kontrast zu den Nockbergen, die den See umgeben - und auch zum Staff. Der Polinik hebt Sie über alles um Sie herum hinweg, etwas, was sonst kein anderer der beschriebenen Berge vermag - doch davon später mehr.
Was er mit dem Staff gemeinsam hat, nein, was hier eigentlich noch weit stärker gilt: Diese Tour sollten Sie nur unternehmen, wenn Sie über einiges an Ausdauerwillen und auch Erfahrung im Begang von, beziehungsweise Umgang mit Bergen verfügen.
Es kam, wieder einmal, einiges zusammen: Seit 25 Jahren schaue ich von meinem hiesigen Wohnort über den See, oberhalb dessen Ende sich zwei einzeln stehende Gipfel erheben, beeindruckend abgehoben von anderen Bergen auf der südlichen Seite des Mölltales - der Kreuzeckgruppe. Der etwas weiter zurückliegende von beiden hatte mich seit jeher, ähnlich wie der Staff, durch seine Form, und eine nicht näher definierbare Ausstrahlung in seinen Bann gezogen.
Dieses Jahr - Juni 1993 - war Gesa und mir klar, daß wir irgendeine Wanderung in der Kreuzeckgruppe - der Polinik wird zu ihr hinzugerechnet - unternehmen wollten. Abgeschreckt hatte uns bisher der schwierige Zugang: Bahnen führen nicht hinauf, mit dem Auto kann man sich kaum in nennenswerte Höhe 'empormogeln' - Einschränkungen, die wir eigentlich schätzen - die Hütten liegen recht weit auseinander. Dies alles macht Anstrengungen nötig, die wir in diesem Maße bisher gescheut haben. Nun lasen wir mehrere Berichte über Wanderungen in der Kreuzeckgruppe, die die besondere Einsamkeit und Schön-