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abgebrochen, tasten auch mal ins Leere - und zwischendurch, oh Wunder, immer wieder eine Wegmarkierung. So abenteuerlich dieser Abschnitt auch ist, auf jeden Fall sind wir hier nicht ganz verkehrt.
Der Weg führt nicht mit dem Bach steil abwärts, sondern bleibt fast in einer Höhe, führt noch an einer einsamen und schönen Hütte vorbei, um Sie schließlich, und nun auch abwärtsführend, in weniger aufregenden und üb- licheren Wald zu entlassen. Sie nähern sich der Raggaalm. Ein Kessel, am Ende eines langen, langen, langsam ansteigenden, in nord-südlicher Richtung verlau- fenden Tales, in das Sie, von Osten durch 'Ihre' Abenteuerschlucht kommend, 'hineinfallen'. Mehrere alte Hütten, die noch gepflegt werden - eine neue Dachdeckung aus Lärchenholzschindeln als untrügliches Zeichen - läutendes Weidevieh und ein wunderschöner Wasserfall zur Linken begrüßen Sie wieder in der Nähe menschlichen Daseins.
Über den Bach hinweg, an den Hütten vorbei, werden Sie diese Almstraße nicht mehr verlassen. Aber sie läßt sich angenehm gehen, sieht man einmal von ihrer Länge ab, und die Pferde, denen ich mit größter Vorsicht begegne, sind freundlich, weil auf uns nicht achtend. Ein schönes Tal - auch wenn uns hier nun endgültig der Regen erwischt, wir uns nicht mehr unterstellen mögen, uns lieber einem Anoraktest unterziehen - immer den laut rauschenden Bach zur Seite, mal rechts, mal links, der später durch die Raggaschlucht hindurchbrau- sen wird. Diese Raggaschlucht ist einen Extra-Tagesausflug wert und inzwi- schen auch dementsprechend touristisch aufgearbeitet. Die Schlucht darf nur vom Tal aus begangen werden - nach Bezahlen von Eintrittsgeld, die vielen Laufstege und Sicherungsmaßnahmen zu unterhalten, verlangt einigen Aufwand - sie ist zu schmal, um große Menschenanstürme im Gegenverkehr auszuhalten. Die Besucher der Raggaschlucht werden schließlich über dieselbe Almstraße zurückgeführt, die auch wir benutzen und die nun das Ende der Wanderung ankündigt.