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Flucht. Seitdem weiß ich die Skistöcke noch eher zu schätzen (damals besaßen wir keine).
Kurz nach dieser Begegnung der leicht unheimlichen Art erneute Wegkreuzung. Links: Schutzhaus 1,5 Stunden, rechts: Mallnock 10 Minuten, geradeaus Brun- nachtalbahn 3/4 Stunde. Ich merke, daß es Gesa inzwischen genauso ging wie mir, Augen klein, jedes Stolpern vermeiden, es dröhnt im Kopf. Dabei fühlten wir uns heute morgen doch so gut? Also ist die Entscheidung klar, der kurze Weg zum Lift mit Ersparung des anstrengenden Abwärtssteigens, immerhin noch ungefähr 900 Höhenmeter (Lift 550 m). Es soll auch wieder, zumindest was den Ausblick betrifft, der schönere Weg werden. Er führt zunächst steiler, später nur noch mäßig fallend über die Brunnachhöhe, die Trennung zweier Täler: das als Kessel endende, aus dem wir kommen, mit der Falkertspitze, und das westlich davon gelegene mit dem Rosennock als markantem Abschluß. In beide können wir von oben herab hineinsehen, und es drängt sich ein nicht gewolltes Urteil auf: großer und kleiner Rosennock, Zunderwand, Erlacher Bockscharte und Pfannock wirken durch ihr abwechselungsreiches Gelände mit schon viel Fels, aber noch verstreutem Grün darin ungleich interessanter. Der Blick von oben herab eröffnet uns eine Perspektive, die wir bei den diversen Wanderungen in der Umgebung des Rosennocks nie hatten. Alles wirkt so leicht und klar – und wie haben wir dort schon geschwitzt, haben Wind und Regen uns zugesetzt.
Zur Abwechslung sind die Blicke nach rechts und links erlaubt und nicht nur der geradeaus, beziehungsweise der vor die Füße: eine Erosionsautobahn besonde- ren Ausmaßes hat uns wieder. Auf einer Breite von mehreren Metern ist der Boden völlig ausgetreten und von nachwinterlichen Schmelzwassern tief zer- klüftet ausgewaschen. Eine (zu akzeptierende?) Folge der nahen Bergbahn. An einigen Stellen wurde versucht durch quergelegte Balken den abwärtsschie- benden Massen Einhalt zu gebieten, aber diese Rettungsversuche wirken mehr