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als kläglich. Da las ich im Mitteilungsblatt des Spittaler-Alpenvereins-Sommer '91: Umweltbaustelle des AV Spittal/Drau, wir tun gemeinsam etwas gegen Erosion und Wegabschneider am Goldeck, Auffahrt für Helfer kostenlos, Werk- zeug wird beigestellt. In der Hoffnung, daß dieser Aktion längerer Erfolg beschieden ist.
Mir scheint, wir sind in einem gewaltigen Konflikt zwischen gewinnbringender (touristischer und landwirtschaftlicher) Nutzung und Schutzbedürftigkeit des Menschen. Wie ich das meine? Die Natur (minus Mensch) hat Millionen von Jahren Zeit gehabt, sich so zu entwickeln, wie sie sich uns heute zeigt, und wenn wir es endlich geschafft haben, uns zu vergiften oder gegenseitig die ach so brüderlichen Köpfe einzuschlagen, dann wird sie noch einmal soviel Zeit haben, sich von uns zu erholen. Und bereits jetzt gibt es erstaunliche Bakterien, die sich pudelwohl im heftigst radioaktiv verseuchten Kühl-wasser von Atoman- lagen fühlen. Zum Überleben auf dieser Welt brauchen wir die Natur, und nicht sie uns.
Froh sind wir trotzdem, als wir mit dröhnendem Kopf am Lift eintreffen. Einen Sessellift zu besteigen mit Rucksack und Skistöcken ist für mich immer wieder ein komisches Gefühl. Ich weiß genau, daß ich nicht vorne aus dem Sitz herausrutschen werde. Aber es ist gar nicht so einfach, mit vollen Händen den Bügel zu schließen, und so, bis sich das Schaukeln gelegt hat, ist deutliches Zurücklehnen angesagt. Noch nie habe ich das Holpern des Sessels über die Rollen der Stützen so deutlich gespürt. Rums, rums, rums, rums, jedesmal gibt es einen Schlag zwischen die Ohren. Beim Aussteigen noch eine kleine Sonder- einlage von Gesa: Froh, dem Lift entronnen zu sein, lehnt sie sich gegen einen Pfosten - und der Lift steht. Sofort wissend, daß sie die Ursache ist, aber nicht warum, schaut sie ziemlich verdutzt unter ihrem Hut hervor. Es war der Pfosten mit dem NOT-AUS Schalter. Dieser Mißbrauch ist nicht strafbar und schnell behoben.