- 71 -

Inhaltsverzeichnis.
Noch eine Weile weg von den Hütten erreicht es uns dann, das Wetter, wir kramen die Regenjacken heraus, doch es sind zwar dicke, aber nur vereinzelte Tropfen. Hohe, großblättrige Pflanzen markieren feuchtes Gelände, und dann haben wir die Gebäude erreicht. Eine Hütte mit Fensterläden und kleinem Schornstein, daneben ein halb verfallener Stall mit viel Holz darinnen, offen- sichtlich wird er als Brennholzlager verwendet - und als Müllplatz. Schade. Dafür ist die Tür aber nicht abgeschlossen, und da stört uns auch nicht mehr der Müll, als es genau jetzt heftig zu regnen beginnt. Die Isoliermatte über zwei große Holzklötze ausgebreitet, alle Kleidungsstücke angezogen, es hat sich abgekühlt, die Hitze des Steigens steht als Ersatz nicht mehr zur Verfügung, und zusam- mengekauert. Das Dach erweist sich, dort wo wir sitzen, als halbwegs dicht, und so kommen wir zu einem Zwangs-, aber doch fast gemütlichen Biwak. Wir schauen auf die Uhr, schon gut fortgeschritten die Zeit, wir geben uns und dem Regen eine Stunde Zeit zum Verschwinden. Es wird schon bald heller, irgend- wann sind auch die ersten Vögel wieder zu hören, und genau nach Ablauf dieser einen Stunde scheint die himmlische Gießkanne über uns geleert zu sein, wir können aufbreche n. Aber naß werden wir trotzdem, und spannend wird es. Hier hätten wir 'meilenweit' fast die Bilder für eine bekannte Zigarettenreklame machen können (wie gut, daß wir Nichtraucher sind). Der Bach, dem wir schon eine Weile gefolgt sind, hat sich von hier aus durch den Fels hindurchgefressen und eine schmale, steile und tiefe Schlucht hinterlassen, und die gilt es zu durchwandern. Offensichtlich gehören wir in dieser Saison zu den ersten, ein Weg, oder hier wirklich einmal 'Steig', war nicht direkt zu erkennen. Durch hüfthohe, großblätterige Pflanzen hindurch, in Mengen besetzt von neongrün leuchtenden Käfern, die sich an dieser Nahrungsmenge gütlich tun und die tropfnassen Blätter mit großem Appetit zersieben, so tasten wir uns, mit dem Stock vorrausfühlend, den rauschenden Bach unter uns, die Hosen nach kurzem bis auf die Haut durchgenäßt, vorwärts. Zum Teil ist der Weg in den Bach hinein