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Geschichte, 500-1000 Jahre alte Relikte einer Kultur, aus der erwachsen ist, was uns auch heute noch, bewußt oder unbewußt, prägt.
Aber das kann  wohl jedes alte Gemäuer für sich in Anspruch nehmen, und es gibt Älteres - in Kärnten zum Beispiel Spuren der Römer. Es finden sich, wenn auch vergleichsweise wenige, Burgen aus der Ritterzeit; Zeitzeugen anderer Art. Aber nichts bietet sich in diesem Reichtum und Erhaltungszustand in nächster Nähe an, das den Brückenschlag in vergangene Epochen besser ermöglicht, als diese alten Kirchlein.
Für die große Anzahl von Kirchen gibt es verschiedene Gründe. Zum einen war es gewiß der Reichtum, den die Berge sich entreißen ließen: Silber, Gold, Blei, Zink und Eisen. Diese Bodenschätze wurden schon früh entdeckt, und im Mittelalter kräftig ausgebeutet. Zum anderen prägte zu jener Zeit der christliche Glaube das Leben und seine Ausdrucksformen. Also wetteiferten die weltlichen mit den geistlichen Oberhäuptern im Bau von Kirchen, Stiften, Klöstern - zum Teil Großbauten wie der Dom zu Gurk oder das Stift in Millstatt, aber eben auch unzählige kleine Kirchen, Kapellen und Bildstöcke.
Besonders viele Kirchenbauten sind aus dem 12.-15. Jahrhundert erhalten, baugeschichtlich die Zeit der Romanik und Gotik. Häufig lassen sich beide Stilelemente in einem  Bauwerk ausmachen, da sich im Zuge  der langen Entstehungszeiten die Vorstellungen wandelten. Außerdem waren die Zeiten unsicher; und  nicht zuletzt die Türkeneinfälle  im  letzten Viertel des 15. Jahrhunderts ließen die Kirchen gleichzeitig Schutzräume sein, denen feste Mauern angemessen waren, so daß die romanische Bauweise länger als anders- wo bevorzugt wurde. Auch die Eigenart, den Turm häufig dem Chor anzuglie- dern, soll ihre Begründung darin haben, daß so das Allerheiligste rasch in den am besten zu verteidigenden Turm gerettet werden konnte.
Es fällt auf, daß viele Kirchen den gleichen Namen tragen, also dem gleichen Schutzpatron gewidmet sind. Das geht darauf zurück, daß die Widmung des