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Benediktiner, Georgsritter, Jesuiten - ja, geht es einem vielleicht durch den Sinn, das katholische Österreich! Doch da irrt man sich in dieser Region Kärntens, es gab und gibt, gerade am östlichen Millstätter See und rund um den Mirnock, protestantische Gemeinden. Nicht zufällig findet sich in Fresach, also am Südosthang des Mirnockmassivs, ein 'Evangelisches Diozösanmuseum', eine einmale Einrichtung - doch davon später.
Nachdem wir uns im Zentrum der Region etwas mit der örtlichen Kirchenge- schichte vertraut gemacht haben, kann es losgehen mit Vorschlägen für den Besuch einiger der Kirchlein am Wege.
Wenn man in Millstatt sich nicht dem See zuwendet, sondern den Berghängen am nördlichen Ufer, dem Massiv der Millstätter Alpe, dann findet man, etwa 200 Metern über dem Seeniveau, ein dem Berg vorgelagertes Hochland mit kleinen Dörfern vor (und fast jedes hat sein Kirchlein).
Von Millstatt fährt man  hinauf nach Laubendorf, biegt Richtung Treffling -also links - in die Höhenstraße ein, die alle Orte des Hochplateaus miteinander verbindet, und achtet darauf, rechterhand das Gasthaus 'Jagerhof' auszuma- chen. Zwischen diesem Gebäude und einer malerische Wassermühle gilt es, den Berg hinaufzufahren bis zum letzten Haus. Nein, dort gibt es keine Kirche, aber ein Areal, das zunächst wie eine nette Grünanlage mit Blumenkübeln und Bänken anmutet - das erweist sich als geschichtsträchtiger Boden.
Als die Besitzer des Hofes ein Nebengebäude errichten wollten, stieß man dabei auf alte Mauerreste. Experten stellten fest, daß es sich um die Grundmauern einer frühchristlichen Kirche handelte; Langhaus, Altarraum und Apsis sind ausgegraben und mit hellem Kies ausgeschütttet worden.
Schon vor der zweiten endgültigen Christianisierung im 8.-9. Jahrhundert waren in der späten Römerzeit christliche Kirche unter dem Einfluß Oberitaliens gebaut worden; die in Laubendorf stammt aus der Mitte des 6. Jahrhunderts. Bekannt