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Ist man erfolgreich gewesen bei dem Versuch, den Schlüssel zu bekommen, dann kann man den dreißigbildriger Zyklus, den Thomas von Villach dort um 1480 auf den feuchten Putz auftrug, genau betrachten: die oberste Reihe zeigt die Georgslegende, darunter ist das Leben Christi von der Verkündigung bis zur Himmelfahrt dargestellt. Alles sehr gut erhalten bis auf die unterste Reihe. Sie war bis 1936 übertüncht, bei der Ablösung der darüberliegenden Farbschichten gingen die 'al secco' (also trocken) gemalten Details verloren, die 'al fresko' (auf den noch feuchten Putz) aufgetragenen farbigen Flächen und Grundierungen blieben weitgehend erhalten.
Insgesamt beeindruckt der Zyklus durch seine vehemente Farbigkeit und die drastische Darstellung - es kann, besonders in der Heiligenlegende, gar nicht genug sein all der Qualen, die St. Georg zu durchleiden hatte, ehe am achten Tag endlich das Martyrium  ein Ende fand, was allerdings - in dieser Darstellung - den armen Gequälten den Kopf kostete. Nichts für zarte Gemüter, grausam und fremd anmutend in unserer Zeit, aber vielleicht ein Trost für die