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Zwickenberg - Irschen - Berg - Gerlamoos - Möllbrücke
Diese Tour führt weit ins obere Drautal, bis in Sichtweite der Lienzer Dolomiten. Unterwegs erspäht man, kurz nach dem Abbiegen auf die Bundesstraße 100, bereits das Kirchlein von Gerlamos im dichten Grün des Berghanges herüber- grüßen, und kurz vor dem Ort  kann man den allein auf weiter Flur etwas verloren in die Wiesen gesetzten Bau von St. Athanasius gar nicht übersehen. Aber bei dieser Tour hatten wir uns entschlossen, uns diesmal zunächst nicht vom geraden, schnellen Wege ablenken zu lassen, sondern das entfernteste Ziel als erstes anzusteuern. Die etwa 60 km Fahrstrecke (von Millstatt aus) lohnen sich landschaftlich genauso, wie in Bezug auf kulturelle Leckerbissen.
Wir wählten ausnahmsweise sogar als Hin- und Rücktour dieselben Route, obwohl sich leicht eine Rundfahrt anbietet, wenn man auf die Karte schaut: auch das Gailtal ist schön, und hält verlockende Erkundungsmöglichkeiten bereit. Doch in der hier vorgeschlagenen Tour stecken bereits Anregungen für mehr als einen Ausflug, nur im 'Abhaken' Geübte können versuchen, alles in einen Tag hineinzupacken.
Also, wir fuhren durch bis Oberdrauburg, und gleich vor dem Ort rechts ein Bergsträßlein hinauf bis Zwickenberg - heute ein ablegener kleiner Ort, aber im späten Mittelalter reich durch Goldfunde. So reich, daß die Knappschaft stolz teilhatte an der Finazierung einer für diesen Standort ungewöhnlich prächtig ausgestatten Kirche, die dem Hl. Leonhard geweiht wurde. Der gilt als Befreier der Geknechteten und Geschundenen (zunächst der Gefangenen, dann der Kranken, später werden das Vieh, schließlich noch die Bauern dazu genannt), und auch die Bergleute hatten sich ihn als Schutzheiligen erkoren. Heutzutage soll er vor allem zuständig sein für den Schutz der Haustiere, womit wir wieder bei der leidenden Kreatur wären.

Kirchlein am Berg und in Waldesruh